Masuren




           

  
     





Masuren - ein Reisebericht
(Ebook bei Amazon)



Witamy z Mazur, Polski i reszty świata.


Rundfahrt

Tipps für die Strecke:




Danzig (A7 und N504) - Frombrok (N504) - Braniewo (N507 und N512) - Bartoszyce (Übernachtung Hotel Stodola) - Sepopol (8 km) - Lwowiec (ein Dorf voller Störche) - Korsze - Drogosze (Schloss Dönhoffstädt) - Wegorzewo (Übernachtung am See) - Pyramide von Rapa - Goldap (Hotel Goldap) (N65) - Olecko (Hotel Mazurkie) - Czerwony Dwor (Nationalpark)  - Gizycko (Feste Boyen) - Wolfsschanze - Ketryn (Hotel Koch) - Heiligenlinde - Reszel - Galiny (Gutshaus von Eulenburg) - Kiwitten - Kloster Springbory - Marienburg (Hotel Centrum) - Elblag - Danzig





Für die vorgeschlagene Strecke durch Masuren benötigt man etwa 10 Tage für insgesamt 1.000 Kilometer. Aktuelle Straßenkarten sind dafür unverzichtbar, besonders wenn man abseits der üblichen Routen unterwegs ist. Masuren bietet viel Raum für eigene Entdeckungen. Man muss nicht dem Reiseführer folgen, und nicht alles wird man darin finden. Als gute Reisezeit sei der Monat Mai empfohlen. Bis in den April hinein sind ausgiebige Schneefälle keine Seltenheit.

Masuren Top


WiFi - denn das gibt es in fast jedem Hotel und sogar öffentlichen Parks, mal schnell, mal langsam. Aber es ist da!


Handy - denn, SIM-Karte kaufen (das Starterpaket für 5 Zloty), einlegen, fertig. Ohne komplizierte Anmeldung oder Registrierung.

Restaurants - weil die Speisekarten fast immer zwei- oder dreisprachig ist, und das selbst im kleinsten Dorf.


Masuren Flop


Straßen - weil hier zwar noch Europa ist, aber viele der Straßen kaum befahrbar sind. Der oft katastrophale Zustand erschwert nicht nur das Vorankommen, auch schwindet schnell das Interesse sich in sicher sehenswerte Gebiete zu begeben, oder abseits der üblichen Routen zu fahren. Wer mit dem eigenen Wagen unterwegs ist, der sollte sich über den Zustand der Straßen im Klaren sein. Das Fahren ist eine Qual und ein zügiges Reisen in den seltensten Fällen möglich. Bauarbeiten an den Straßen sind ein zusätzliches Ärgernis. Dortige Ampelregelungen führen zu Wartezeiten von bis zu 20 Minuten, die Baustellen sind kaum gesichert, so wie auch mancher Bahnübergang.


Parkschein - erhältlich am Kiosk



Restaurants - weil fast immer leer, meist schwer zu finden und überwiegend schlecht. Das oft gelobte maurische Essen ist zwar preiswert, ein Mittagsgericht kostet selten mehr als 20 Zloty, aber es ist auch billig, lieblos und fettig. Kebab und Pizza ist beliebt und entsprechen häufig anzutreffen. Ein gutes Restaurant wird man eher zufällig oder als Empfehlung in einem Guide finden.



Masuren erwartet uns nicht, wir müssen es im Wortsinne erfahren. Für unser Ziel ist selbst ein guter Reiseführer nicht genug. Auf der Suche nach Stammbaum und Geschichte der Familie sind andere Quellen gefragt. Der Guide vom Trescher-Verlag ist das Gerüst, alles Weitere findet sich in den Tiefen des Web. Alte Karten sind bei der Suche nach längst vergessenen Orten, Siedlungen und Höfen eine wertvolle Hilfe. Namen haben sich geändert, ehemals deutsche Bezeichnungen sind nun polnisch.



Masuren, das "Land der Wälder und Seen" ist eher ein Land der Störche und Alleen. Das für den Besucher auffallendste Merkmal sind die großen Nester auf vielen Dächern und Masten. Die endlosen schmalen Alleen der Landstraßen. Und die Freundlichkeit der Menschen. Dieses Land hat eine lange und bewegte Geschichte. Das viel zitierte Ostpreußen, das eigentliche Stammland der Prußen, wurde eine Provinz des Königreichs Preußen.


Geschichte von
Ostpreussen
Mit dem Namen Masuren bezeichnet man den südlichen Teil des ehemaligen Ostpreußens, einem Teil des Baltischen Höhenrückens zwischen Kernsdorfer Höhe im Südwesten und dem Hochland bei Goldap im Nordosten nahe der Grenze zu Russland. Bis 1870 war die Landschaft als Galinden bekannt erstmals 1231 als Galindo erwähnt, vom prußischen Stamm der Galinder bewohnt. Die Prußen (Pruzzen), oder Altpreußen waren ein baltischer Volksstamm, Heiden, die einen Vielgötterhimmel verehrten.


Hochmeister des
Deutschen
Ordenens, Marienburg


Der Deutsche Orden, dessen Anfänge in Akko im Heiligen Land seit dem erfolglosen  Dritten Kreuzzug   (1189–1192) unter Kaiser Friedrich I. Barbarossa aus den verschiedenen christlichen Bruderschaften (für die Krankenpflege) entstanden war, hatte es für sich eingenommen Das eigentliche Ziel, die Rückeroberung Jerusalems war durch den Tod Friedrich I. am 10.6.1190 gescheitert, ein großer Teil des Heeres der Deutschritter kehrte danach auf dem Seeweg in die Heimat zurück. Ihnen wurde im Jahre 1211 vom ungarischen König Andreas II. als Siedlungsgebiet das Burzenland vergeben, eine Gegend im Südosten Siebenbürgens. Doch schon 14 Jahre später wurde der Orden wieder vertrieben, nachdem er dort einen von Ungarn unabhängigen Ordensstaat aufzubauen versuchte.

Doch es ergab sich eine neue Gelegenheit. Konrad von Masowien (einem Gebiet um Warschau) hatte vergeblich versucht, das von Prußen bewohnte angrenzende Kulmerland zu erobern. Seine Bitte um militärischen Beistand brachte den Deutschen Orden auf den Plan. Konrad gab die Zusage für dieses Gebiet und darüber hinaus für alle weiteren Ländereien, die von den Deutschrittern künftig erobert würden. Dies wurde in der Goldenen Bulle von Rimini durch den Römischen Kaiser Friedrich II. vertraglich besiegelt. (Daß Polen diese "Schenkungen" von fremden Gebieten nicht anerkennt, ist verständlich). Nach der Gründung 1230 der ganz im Süden gelegenen, an das Gebiet Kujawien grenzende Stadt Thorn (als Erinnerung an die Kreuzfahrerburg Toron im Heiligen Land an der Straße von Tyrus nach Damaskus, im heutigen Libanon) und Kulm (1234), dem heutigen Chelmo (und seit 1215 Sitz Christians, des ersten Bischofs von Preußen), wurde durch Papst Gregor IX. in der Bulle von Rieti (3. August 1234) die Schenkung gesichert. 1237 wurde die Stadt Elbing (Elblag) gegründet, 1255 Königsberg.  Ab 1283 war das bisher von den Prußen besiedelte Land schließlich im Besitz des Deutschen Ordens. Erst 1409 mit der Schlacht von Tannenberg begann der Anfang vom Untergang des Ordens im Prußenland.

Am Beispiel der Gebiete um Goldap und Seesken, den nordöstlichsten Zielen unserer Reise durch Masuren, wollen wir uns der Geschichte Masurens und auch der eigenen Familiengeschichte nähern.

Wie eingangs erwähnt, ist für eine solche Reise unverzichtbar historisches Kartenmaterial, das auch entsprechend umgesetzt werden muss. Dies gilt vor allem für die wechselnde Namensgebung von Städten, Ortschaften, Gewässern und Landschaften. Für die Praxis als ideal erweist sich die zweisprachige touristische Landkarte „Ermland und Masuren“, mit historischen Ortsnamen aus dem Jahre 1933. Frühere Karten, wie Goldap und Umgebung von 1838 oder Gumbinnen und Umgebung von 1839 finden sich im Internet und geben weitere Orientierungshilfen. Historisch betrachtet, ist Masuren natürlich auch eng mit Deutscher Geschichte verbunden. Auf diese Spuren wird man häufig stoßen, besonders in Kirchen mit deutschen Inschriften im Innern. 


Bücher für die Reise



Höfer Straßenkarte
1:200 000
2-sprachig bis ins Detail
Mit separatem Ortsnamenregister
polnisch-deutsch / deutsch-polnisch
Innenstadtplan Olsztyn / Allenstein
EUR 12,90


Unterwegs in Masuren ist man auf gute und detaillierte Straßenkarten angewiesen. Die hier vorgestellte Karte kann uneingeschränkt empfohlen werden. Der übersichtliche Maßstab und die angenehme grafische Umsetzung zusammen mit den zweisprachigen Ortsnamen sind bei der Orientierung ein unverzichtbares Hilfsmittel. Alle, auch die kleinsten Dörfer und Siedlungen sind zu finden und die regionalen Sehenswürdigkeiten werden angezeigt. Ohne diese Straßenkarte sollte man nicht in Masuren unterwegs sein. Sie ist auch in Polen erhältlich.




"Polens Ostseeküste und Masuren"
Iwanowski's Reisebuchverlag
ISBN-10: 3861970015
5.Auflage 2010
€ 15,95
-Individualreisen, Studienreisen-

Mit seinen 440 Seiten plus einer sehr nützlichen und touristischen Reisekarte (auch mit deutschen Ortsbezeichnungen) ist das Buch von Iwanowski übersichtlich gestaltet. Von Stettin im Westen bis Suwalki nahe der Grenze zu Litauen führt der Reiseführer durch das nördliche Polen. Auch das russische Gebiet um Kaliningrad wird nicht ausgenommen, wobei der zum Teil desolate Zustand der Städte nicht verschwiegen wird. Der Index ist durchgehend, das bedeutet: alle Namen sind in einem Verzeichnis aufgeführt. Man erspart sich so ein umständliches Suchen zwischen den deutschen und polnischen Bezeichnungen. Das Buch beginnt mit einer Einführung über die Geschichte Polens. Es folgen mit mehr als 100 Seiten Reisetipps von Angeln bis Zoll und Beschreibungen der Unterkünfte, Touristeninformation und Gastronomie in den im Buch genannten Städten und Ortschaften. Daran anschließend die Reiseempfehlungen und Sehenswürdigkeiten. Auch hier sind die entsprechenden schwarz-weiß Karten und Stadtpläne übersichtlich und ansprechend. Im Anhang ein kleines Wörterbuch und Literaturhinweise.


Immer mehr stehen Reiseführer der wachsenden Flut von Informationen aus dem Internet gegenüber. Sie können nicht über "alles" berichten. Braniewo mit der gotischen Katharinenkirche, die Pyramide von Rapa, Drogosze mit dem imposanten Schloss Dönhoffstädt - um nur einige Orte zu nennen, die bei Iwanowski unerwähnt bleiben. So hat Goldap mehr zu bieten als die (inzwischen auch für Touristen offene) Grenze nach Russland oder den knackigen Winter. Das angenehme Hotel Goldap in Goldap am Marktplatz, Plac Zwyciestwa 2, sollte ebenso erwähnt werden wie das hervorragende Hotel Centrum in Malbork mit nur wenigen Minuten Fußweg zur Marienburg. Eine überarbeitete Neuauflage könnte Abhilfe schaffen. Diese auch als ebook und links zu weiteren Informationen im Internet. Zwar nicht mehr ganz aktuell (2010) ist dieser Reiseführer nicht nur für die Vorbereitung, sondern auch für das Reisen im Land gut geeignet und zu empfehlen.


(siehe auch Rezension bei amazon und Iwanowski)




"Ostpreußen: Biographie einer Provinz"

be.bra Verlag
1. Auflage 2011
ISBN-10: 3898090949
€ 29,95
-Studienreisen, Individualreisen-





Mitgebracht

Fast immer wird man von einer Reise etwas mitbringen, nicht nur die Erinnerungen und Erfahrungen sondern auch etwas handfestes - ein Souvenir muss also her. Was gibt es hier, was es in der Heimat nicht gibt? Mittlerweile bekommt man praktisch alles überall auf der Welt. Und so kann man auch das Mitgebrachte aus Masuren mit ziemlicher Sicherheit auch in Deutschland irgendwo finden. Dennoch: das ist echt polnisch:


DAS Nationalgetränk - Vodka. Flaschen in allen Größen und von allen bekannten und unbekannten Herstellern. Das kleinste Fläschchen für 5 Zloty. Da hat man (wahrscheinlich) eine Weile was davon. 



...und wenn man es nicht gerade selbst am Strand der Ostsee gefunden hat: Bernstein - in Danzigs Altstadt verkauft fast jeder zweite Laden diesen in Form von Schmuck, Anhängern, Ansteckern, unverarbeitet, mit eingeschlossenen Insekten. Der Preis für Bernstein beginnt bei 5 Zloty für das Gramm.




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