Lötzen






Mit knapp 30.000 Einwohnern liegt der Ort am Nordufer des Löwentinsee (Jezioro Niegocin) im historischen Ostpreußen. Bis zur russischen Grenze sind es 40 Kilometer. Lötzen ist eines der wichtigsten Segelzentren der Region. 1350 wurde erstmals hier die Burg Leczenburg des Deutschen Ordens erwähnt. 1589 wurde Lötzen (damals Neuendorf) vom Markgrafen Albert Friedrich zur Stadt erhoben. Das Wappen wurde der Stadt am 26. Mai 1612 verliehen: „…dass die Stadt ihn ihrem Siegel drei Brassen (Fische), eine große in der Mitte und dann zwei kleine zu beiden Seiten führen mögen.“ Als Zeichen städtischer Würde baute man ein Jahr später das Rathaus in der Stadtmitte.


Bis 1945 hatten die Großen Masurischen Seen die Süd-Ost-Flanke Ostpreußens gesichert. Die sechs Seen, Mauersee, Löwentinsee, Nikolaiker See, Spirdingsee, Beldahnsee und Niedersee, stellten eine natürliche Barriere dar. Von Osten her erschwerten weitere Seengebiete den Zugang. Darüber hinaus erstreckte sich von Magrabowa bis Lyck die Lycker Seenplatte. Insbesondere die Rinnenseen waren in Anbetracht ihrer Tiefe und steilen Ufer ein für Armeen schwer zu überwindendes Hindernis. Ergänzt wurde das Seensystem durch Sümpfe und Torfmoore, die den freien Zugang zum Seengürtel noch zusätzlich einschränkten. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden die masurischen Seen durch ein enges Netz aus Kanälen verbunden und an die Flüsse Pissa und Angerapp angeschlossen. Dies alles führte insgesamt zur Entstehung eines natürlichen Hindernisses aus Wasserläufen von ca. 160 km Länge; vom Pregel im Norden bis an die Grenze zum Königreich Polen im Süden.

Zusätzlich wurden die Verteidigungsvorzüge des Gürtels der Großen Masurischen Seen durch dichte Waldgebiete verstärkt. Von Osten her waren die Seen durch die Rominter Heide und die Borkener Heide abgeschirmt, im Süden stellte die ausgedehnte Johannisburger Heide eine Barriere dar. Darüber hinaus weisen die Rominter und die Borkener Heide ein stark hügeliges Bodenrelief auf, es sind die Komplexe mit den höchsten Erhebungen im östlichen Teil Ostpreußens.


In einem derart gestalteten Gebiet war der Gegner gezwungen, sich auf leicht zu blockierenden, schmalen Verkehrswegen zu bewegen. Aus der Region Magrabowa und Goldap konnte man sich in Richtung Angerburg oder Lötzen (über Kruglanken) bewegen, aus der Region Lyck dagegen in Richtung Lötzen (über Altjucha und Widminnen) oder Nikolaiken. Der Zugang zu den Großen Masurischen Seen beschränkte sich in der Praxis auf die Benutzung von Wegen, deren Netz sich seit dem späten Mittelalter nicht grundlegend verändert hatte.


Drehbrücke

Diese Brücke von 1860 ist das einzige Objekt dieser Art in Polen und eines von zwei in Europa. Sie wurde am Luczanski-Kanal erbaut, um dadurch die Verbindung der Feste Boyen mit der Stadt zu erleichtern. Das bewegliche Joch der Brücke wird nicht gehoben nur gedreht. Es ist 20 m lang, 8 m breit und über 100 Tonnen schwer. So wie früher wird die Anlage nur von einem Mann in die Drehbewegung gebracht.


St. Bruno

Die älteste katholische Kirche von Gizycko ist die Pfarrkirche St. Bruno, geweiht 1938. Das Gotteshaus wurde für Soldaten der katholischen Konfession aus der hiesigen Garnison erbaut. Der militärische Charakter der Kirche wurde durch einige Elemente in der Innenraumausgestaltung und ein Uhrwerk im Kirchturm betont (Der Satz aus Uhrschild und Zeigern wurde aus Bajonetten entworfen). Am Giebel der Fassade ist der Heilige Bruno dargestellt, der von einer Schar pruzzischer Krieger angegriffen wird. Das Gotteshaus wurde auf einem kleinen Hügel errichtet und mit Findlingen verstärkt.



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