Geschichte und Sagen von Eppstein

Inhalt:
Termine und News
Blitzer Pony
Die Eppsteiner - eine Legende
Geschichte
Das heutige Eppstein
Eppsteiner Bahnhof
Talkirche
St.Laurentius
Bergpark  Villa Anna
Reise-Infos, Hotel, Restaurant












und von Brina Stein:
"Mord im Schatten des Turms"
👉Wellengeflüster-Verlag













Marktwerber
Eppsteiner Bürgermeister Alexander Simon als Werbeträger








GESCHWINDIGKEITSMESSUNG
Seit 14.05.14 hat Eppstein eine PoliScan Speed, eine stationäre Blitzer-Säule. Aufgestellt an der B455 Höhe St. Laurentius Kirche. Seitdem wird merklich langsamer gefahren.

👉 Wikipedia Artikel
Nachzulesen auch in der Frankfurter Rundschau vom 19.Mai 2014: 👉 Radarfalle

Erste Erfolge gibt es nach knapp drei Wochen zu melden. Das Pony Stracciatello stand genau richtig für das perfekte Foto.


...the horse with a name.
Das geblitzte Pony in Eppstein
Quelle: Stadt Eppstein





Rund um den Finanzplatz Frankfurt
Radrennen am 1. Mai 2016








...auf Sommertour zu Gast in Eppstein. Das HR-Fernsehen mit der Hessenschau live am 12.08.2013.

Die HR-Sommertour in Eppstein
mit Moderator Andreas Hieke








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Die Eppsteiner
Burg Eppstein
"Es hauste in den wirren Felsenschluchten und dunklen Gebirgstälern um das heutige Eppstein ein wilder Riese, der lauerte den Jungfrauen auf, und wenn er eine fing, geschah ihr mehr nach seinem Willen als nach dem ihren. Einstmals gelang es ihm, ein Fräulein von Falkenstein, das ein edler Ritter minnte, hinwegzuführen.

Der Ritter, Eppo genannt, folgte eilend dem Riesen nach, mit ihm zu kämpfen oder ihn durch List zu besiegen, und hatte ein eisernes Netz, das er an einem gewissen Ort aufstellte. Damit der Riese, wenn er ihn wahrnehme, ihn nicht sogleich erkenne, musste der Knappe Eppos Gewand und Rüstung anlegen, und Eppo trug die des Knappen.


Theater im Burghof Eppstein
Molière "Der Meschenfeind"
Juli 2011
Der Riese achtete sich keinen Deut um den Ritter, der ihn nachfolgen wollte, er war mit mit all seinen Gedanken nur bei seiner Gefangenen und trachtete danach, ihr zu tun wie den anderen, aber ein Schutzgeist war mit und bei ihr, gegen den weder des Riesen Stärke noch seine Zaubermacht, denn er war auch ein Zauberer, etwas vermochte. Voll Grimm darüber wandte sich nun der Riese Eppo entgegen, und als er ihn daherkommen sah, gebrauchte er seine Zauberkunst und Macht. Er verwandelte Eppos Dienstmann in einen Felsen, meinte so seinen Feind für genugsam lange Zeit an eine Stelle gebannt zu haben und eilte vorwärts, um auch alles Gefolge des Ritters unschädlich zu machen. Darüber aber stürzte der Riese in das eiserne Netz, zappelte darin gar gewaltig, konnte es aber nicht zerreißen.

Nun kam der Ritter in Knappentracht, der sicher verborgen gehalten, hervor, schleppte den Riesen auf einen hohen Felsen und stürzte ihn von da herunter, worauf er die Gefangene des Riesen aus ihrem Bann befreite und sie zum Ehgenoß gewann. Den verzauberten Dienstmann konnte Eppo leider nicht lösen, der steht heute noch starr und steif wie ein Felsen und ist ein Felsen, und heißt der Mannstein.


Ritter auf der Burg Eppstein....
...am Eppsteiner Weinfest 2012


















zum Tag des offenen Denkmals
2012



Darauf erbaute Ritter Eppo eine neue Burg auf dem Fels, von dem herab er den Riesen gestürzt, und das wurde der Eppstein, und zu den Gewölbkrippen im Tor wurden statt der gebogenen Steine die Rippen des Riesen eingemauert und angeschmiedet. Dem Ritter und seiner Gemahlin entsproßte ein gewaltiges Geschlecht von Helden."

Aus "Märchen und Sagen" Ludwig Bechstein, Th. Knaur Nachf. Verlag,
Berlin, 1940

Stahlstich Julius Umbach*, ca 1845
aus "Das Herzogtum Nassau in
malerischen original Ansichten"
Verlag Gustav Georg Lange 1862 Darmstadt


The Eppsteiner - Tales and Mystery
"It lived in the tangled ravines and in the dark valleys around the present town of Eppstein, a furious giant, who lurking for young virgins, and if he caught one, she had to be more to his than to her will. Once a day he kidnapped a lady of Falkenstein, who was the bride of a noble knight. The knight, Eppo called, hurry to follow the giant, came next to fight with him or to defeat him by craft, and he had an iron net, which he set at a certain place. In case the giant, when he perceives, not immediately recognize him, Eppos squire had to wear his garments and armor, and Eppo wear the clothes of his squire. 


Stadtwappen
Eppstein
The giant don't take care about the knight who was following him, with all his thoughts he was only with his prisoner and sought to do to her like the others, but a guardian angel was with and for her, against the giant's strength and his magic power, because the angel he was also a magician. Full of wrath now the giant turned over against Eppo, and therefore when he saw him coming, he used his magic and power. He enchanted Eppos service man into a rock, and meant his enemy it for sufficiently long time to have banished to a place and hurried on to make everything the wake of the Knight harmless. But the giant crashed into the iron grid, struggling mightily to escape, but he could not break it.

Now the knight, who was safely hidden, came out dressed in the costume of the squire, dragged the giant on a high rock and threw him down from there, and he freed the captives of the Giants from their spell and they won the spouse. But Eppo couldn* solve the enchanted service man, and so unfortunately he is still rigid and stiff as a rock and a rock, and the rock is the like a human.



Grundriss der Burg Eppstein 1904
(Burgmuseum Eppstein)

Knight Eppo built a new castle on the rock from which he threw down the giant, and that was the Eppstein, and instead of the curved stones in the vaulted arch there were the ribs of the giant builded and forged. A huge family of heroes come from the gender of the knight and his wife."

 
Wappen in der Talkirche

Welchen gewaltigen Gegner Eppo da besiegte weiß man nicht, aber es muss um das Jahr 921 gewesen sein, als der Held der Geschichte, mit vollem Namen Eberhard II. von Königssundergau*  die Burg von Eppstein bauen ließ. Eberhard II. war in dieser Zeit - von 921-927 Graf im Spessart und Niddagau und seine Eroberung war die schöne Berta von Bremthal. (Der Name Eppstein könnte auch aus der Zusammensetzung von Ebur (althochdeutsch=Eber) und Stein entstanden sein).

*der Gau umfasste die Gegend am Nordufer des Rheins bei Wiesbaden mit Kriftel als Ostgrenze.
*Friedrich Julius Umbach, geb. 22.9.1815 in Hanau, gest. 7.4.1877 in Darmstadt, arbeitete als Kupfer- und Stahlstecher.

Grabstein v.1592
des Wilhelmus Ditz
gestorben im Alter
von zwei Jahren
Am 30. November 1318 wurde in Oppenheim die Urkunde ausgestellt, in der das  Stadtrecht für  Eppstein besiegelt ist. Verliehen von  König Ludwig IV. dem Bayer (ab 1328 Kaiser des Heiligen Römischen Reichs) an Graf Gottfried IV. - und offenbar durch gute Beziehungen.  Seit zwei Jahren residierte Papst Johannes XXII.* in Avignon, den Ludwig verächtlich als "Jakob von Cahors" bezeichnete, nachdem ihn das Kirchenoberhaupt 1324 exkommuniziert hatte. Dieser titulierte ihn daraufhin als "Bavarus ille" - "jener Bayer."

*Johannes XXII., (Jacques Duèse, *um 1245 in Cahors, †04.12.1334 in Avignon. Papst von 1316-1334. 

Ab nun war Eppstein eine Stadt, allerdings klein - der Ort zählte kaum mehr als 200 Einwohner. Seit dem 10. Jahrhundert wurden in Deutschland Stadtrechte vergeben um somit einheitliche Rechtsnormen zu schaffen – und es brachte den Bürgern vielerlei Freiheiten im Handel und in der Verwaltung. Zuvor als Dorfbewohner Leibeigene, waren sie nun als „Städter“ „frei“ – was auch bedeutete, dass ihre Abgaben nicht mehr an den „Herrn“ zu leisten waren, sondern in das Gemeinwesen eingebracht wurden und alle daraus profitierten ("Stadtluft macht frei").  Das war der Beginn eines wirtschaftlichen Aufschwungs. Für Eppstein galt nun das „Frankfurter Stadtrecht“ – ein Wochenmarkt durfte entstehen, eine Gerichtsbarkeit mit dem Schultheißen und sieben Schöffen, das Recht Münzen zu prägen und für 1470 wird das erste Kaufhaus erwähnt.

"Wir Ludwig, von Gottes Gnaden König der Römer, allzeit Mehrer des Reichs, wollen zur Kenntnis der gesamten Getreuen des heiligen Römischen Reiches gelangen lassen, dass Wir des Edlen Herrrn Gottfried von Eppenstein, unseres Lieben Getreuen, inbetrachte seiner Verdienste auf seine inständigen Bitten, seine Stadt, genannt Eppenstein, gelegen unterhalb der Burg Eppenstein, mit Gegenwärtigem Kraft der Fülle königlichen Gewalt freimachen, ihm aus besonderer Gnade bewilligen, dass sie mit Mauern umgeben werden solle und Gräben, und sich derjenigen Rechte und Freiheiten erfreuen solle, deren unsere königliche Stadt Frankfurt sich bekanntermassen erfreut und geniesst. Vorbehaltlich jedoch dessen, dass durch diese ihre Freimachung dem Ehrwürdigen Erzbischof von Mainz, Petrus und seiner Kirche keine Beeinträchtigungen in ihren Rechten geschieht oder einer seiner Untertanen beiderlei Geschlechts, wessen Stellung und Standes er immer sei, als Bürger der Stadt selbst aufgenommen werden solle oder könne. Zum Zeugnis dessen haben wir befohlen, gegenwärtigen Brief zu schreiben und mit unserem Majestätssiegel zu bekräftigen.

Gegeben in Oppenheim, am 30. November des Jahres des Herrn 1318, des 5. Jahres unserer Regierung.
Ludwig IV."

Wortlaut der Verleihungsurkunde, aus "Burg Eppstein. Denkschrift zur sechshundertsten Wiederkehr der Stadtwerdung Eppstein i. Taunus" 1918. Verlag Gebrüder Knauer


St. Laurentius-Kirche und Burg

Am 5. August 1335 gestattete König Ludwig IV. die Ansiedlung von zehn „Judenfamilien“, wohl auch, um deren Geschäftskontakte in Frankfurt am Main aufs Land auszudehnen. Die damals noch äußerst schlechten Verkehrsverbindungen standen dem wohl entgegen, und über die genaue Zahl jüdischer Einwohner oder gar einer Synagoge ist nichts bekannt. Ein Hinweis, dass nicht mindestens zehn männliche Juden in Eppstein lebten, da für den Bau einer Synagoge eine "Kehilla" (Gemeinde) von 10 Männern notwendig ist. (die nächstgelegene Synagoge befand sich ab etwa 1680 in Hofheim). 1292  hatte König Adolf von Nassau (von 1292 bis 1298 römisch-deutscher König) seinem Vetter Gottfried III. von Eppstein und dessen Nachkommen 25 Mark jährliches Einkommen auf die Frankfurter Juden angewiesen. (Judengefälle = Abgabe/Steuern der Juden).

"...und verfügt, daß mit der einhebung dieses erträgnisses ein jahr nach dem kommenden weihnachtsfeste (also am 25. dez. 1293) begonnen werden könne und daß der genannte oder dessen erben, sobald ihnen dieses geld von ihm oder einem seiner reichsnachfolger um 250 mark kölner pfennige abgelöst werde, die ablösungssumme zum ankauf von gütern zu verwenden und diese güter als reichslehen zu besitzen hätten."
Quelle: Stadtarchiv Frankfurt am Main

Gottfried IV. verkaufte dieses Recht 1340 an die Herren von Sachsenhausen.

Grabstein* des Nathan HaLevi
von Eppstein in Ffm.
Quelle:
 
👉 www.steinheim-institut.de
Der erste namentlich erwähnte Jude ist Jaakov (Koppelmann) Ben Natan HaLevi von Eppstein (*1370 in Eppstein, † 23.10.1438 in Frankfurt am Main), verheiratet mit Chava, Tochter von Awraham. Sein Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in Frankfurt am Main, Battonstraße. 1392 war seine Familie  von Eppstein nach Frankfurt gezogen, und einer seiner Söhne(?) Nathan HaLevi Eppstein war dort von 1450 bis 1470 Oberrabbiner und bewohnte in der Judengasse das Haus Buchsbaum (im jüdischen Ghetto seit 1462).

*Inschrift (a.d.Hebr.): Zeuge sei dieser Steinhaufen, | errichtet zu Häupten des Herrn Jaakow, Sohn des Herrn Natan, | der verschieden ist und begraben ward. | Marcheschvan .. 199  der Zählung im sechsten Jahrtausend. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens, | Amen Sela

Als Vorsteher der Landjudenschaft in der Herrschaft Eppstein wird der 1797  gestorbene Me'ir, Sohn des Elesar HaLevi aus Wallau genannt.



Eppstein ca. 1850
Stahlstich von Johann Poppel *14.05.1807 - 06.08.1882
Quelle: 
👉 ancestry.de


Den Namen Eppstein kann man als jüdischen Namen bezeichnen, sind darunter doch so bekannte (jüdische) Persönlichkeiten wie Paul Eppstein (Soziologe und Judenältester im Ghetto Theresienstadt), Eugen Eppstein (Reichtagsabgeordneter in der Weimarer Republik), Georg Freiherr von Eppstein (Schriftsteller), nicht zuletzt auch Brian Epstein, den Manager der Beatles. Bei der Einwanderung in die USA verzeichnet Ellis-Island von 1892-1924 den Namen Eppstein 156 mal und heute leben über 200 mit dem Namen Ep(p)stein in New York City.2

1  Erwähnung findet die "Witwe Gudula von Eppstein", die 1410 Aufnahme in Frankfurt findet, und 1465 sind Juden aus Eppstein nach Hanau gekommen.

2 Der Name Eppstein ist einer der ältesten jüdischen Familiennamen in den slawischen Ländern.




Schwarzbach in Eppstein


Nur wenig gibt es über Eppsteiner Juden zu berichten. Schicksale aus der Neuzeit sind kaum bekannt. Besonders aus der Zeit der Nationalsozialisten sind die Hinweise spärlich. Eine Emmi Maier-Bender, geb. 1904 in Eppstein (uneheliche Tochter des Karl Bender) emigrierte 1940 nach Nizza. Ihr wurde 1939 die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Ihr Sohn (?) Karl Herbert wurde 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt und 1944 nach Auschwitz deportiert.


Die Geschichte der Burg
Le chateau d'Eppstein
城堡
Blick vom
Kaisertempel
Die Gründungszeit der Burg Eppstein wird auf das 10. Jahrhundert datiert, in einer Urkunde 1122 erstmals erwähnt, und Erbauer ein Adliger mit Namen Eberhard, wohl Graf im Königssundergau und wahrscheinlich der in der Sage genannte Ritter Eppo. Ein Jahr vor seinem Tod, 1124 schenkte Heinrich V., Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (der letzte salische Herrscher einer Adelsherrschaft im Gebiet zwischen dem heutigen Worms, Ludwigshafen und Speyer) zunächst die östliche Hälfte dem Erzstift Mainz, und die westliche Hälfte erhielt dieser als Reichslehen. Einige Jahrzehnte später (zwischen 1183 und 1190) belehnte der Erzstift die Herren von Hainhausen mit der Burg, und Gerhard II. von Hainhausen, Erbauer der Burg Königstein und Besitzer der Burg Hohenberg (dem heutigen Bad Homburg) gilt als Stammvater der Herren von Eppstein. Sein Sohn, Gerhard III. nannte sich als erster nach der neuen Stammburg Gerhard I. von Eppstein.

Als zweiter Sohn des Eppsteiner Burgherren Gerhard I. hatte Siegfried II. (*1165, †09.09.1230)  sich für eine kirchliche Laufbahn entschieden und war bereits mit 25 Jahren Inhaber der Probstei St. Gangolph in Mainz. 1201 ernannte ihn Papst Innozenz III.1 zum Erzbischof von Mainz und in diesem Amt krönte er am 9.12.1212 Friedrich II.2 zum König.

1Papst Innozenz III., einer der bedeutendsten des Mittelalters, Italiener, *1160 als Lothar von Segni, 16.07.1216 in Perugia.
2Friedrich II., deutscher König und von 1220 bis zu seinem Tod am 13.Dezember 1250 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches.



Burg Eppstein
Oelgemälde - Ernst Osborn
Burgmuseum Eppstein

Nur einmal, so ist belegt, wurde die Burg erobert. Das allerdings auch nur für kurze Zeit. 1417 wurde sie von den Nassauern in Abwesenheit der Herren von Eppstein eingenommen - und bei deren Rückkehr wieder vertrieben. Schon 137 Jahre zuvor (1280) hatte es Auseinandersetzungen zwischen dem Haus Nassau und dem Haus Eppstein gegeben. Die drei Jahre andauernde "Nassauische-Eppsteinische Fehde" war bei dem Versuch des Grafen Walram II. von Nassau entbrannt, der zusammen mit seinem Sohn Adolf von Nassau die Rechte des örtlichen Adels zu beschneiden versuchte. So sollte von den Herrn von Eppstein das Landgericht Mechthildshausen eingezogen werden. Gottfried III. von Eppstein ließ die Nassauische Herrschaft in Wiesbaden angreifen und eroberte die Stadt. Am Ende einigte man sich, in umfangreichen Verträgen bekam Eppstein seine Lehen wieder übertragen - war aber hoch verschuldet.


Der deutsche Burgenforscher und Archivar Friedrich Gustav Habel bewahrte schließlich die Burg vor dem Verfall. Ab den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts erwarb er mehrere Burgen, so die Anlagen von Gutenfels, Reichenberg und Deurenburg. Und 1832 die Burg Eppstein, bei der er "für Erhaltung derselben und deren freundliche Belebung mit Blumen und Gebüsch dankeswerthe Sorge trägt." (Nassauer Analen, 1871, Band 11) Habel, geboren am 22. Februar 1792 auf Schloß Oranienstein in Diez an der Lahn hatte ein Jurastudium begonnen, dies aber nach einem Fechtduell, bei dem er sich schwere Verletzungen zuzog abgebrochen. Das Erbe von seinem Vater, dem vermögenden Hofkammerrat Christian Friedrich Habel, versetzte ihn in die Lage, sich seinen Interessen an Altertumsforschungen zu widmen und mehrere Burgen zu erwerben. Er starb am 2. Juli 1867 in Miltenberg. Zuvor (1864) hatte er die Burg Eppstein an den Grafen von Stolberg-Wernigerode verkauft.


Hessen 1247 - 1567
Quelle: Landesgeschichtliches Informationssystem
Hessen



Archäologen stoßen bei Ausgrabungen in der Burg Eppstein auf alte Mauerreste, Scherben und einen Trinkbecher. Mit diesen Funden haben die Forscher nicht mehr gerechnet.

Ein wenig ramponiert sieht er aus, ist aber glücklicherweise fast vollständig erhalten – der etwa zehn Zentimeter hohe Trinkbecher aus rotbrauner Keramik, den das Team um den Archäologen Joachim Zeune in den vergangenen Tagen bei Grabungen auf Burg Eppstein entdeckt hat.

Offenbar diente das Trinkgefäß aus dem 14. Jahrhundert als Auffüllmasse für eines der Burggebäude. Und möglicherweise war der aus Dieburg stammende Becher sogar schon zu seiner Entstehungszeit eingedrückt. „Damals haben Töpfer manche Becher absichtlich verformt, um sie als Eichmaß zu verwenden“, erläutert Joachim Zeune.

Überraschung nach zehn Jahren

„Wir haben mit diesem Ergebnis überhaupt nicht gerechnet“, sagt der Archäologe, der schon seit zehn Jahren regelmäßig die Burg untersucht. Zumal der Becher nicht die einzige interessante Entdeckung ist, die er und sein Team bei der aktuellen Grabung machten. So befand sich in dem Füllmaterial auch das Stück einer Bodenfliese aus der Zeit zwischen 1250 und 1320. Auch Mauerreste, die die Archäologen freilegten, atmen einiges an Geschichte.

Eines der Bauwerksrelikte könnte aus der Zeit um 1100 stammen – und wäre damit einer der ältesten erhaltenen Teile der Burg. Ein weiteres stammt ziemlich sicher aus dem 1682 errichteten Juchhe-Bau, dem Wohnhaus für die kurmainzischen Beamten in der Osthälfte der Burg. „Wahrscheinlich war es der Küchenboden“, vermutet Zeune. Allerdings müssen die Funde nun noch genauer ausgewertet werden.

Burgschauspieler planen um

„Möglicherweise kann ein Teil davon sichtbar bleiben“, hofft der Archäologe, der mit seinem Team noch bis Freitag weitergraben wird. Architekt Torsten Brod denkt schon über eine Glasplatte oder „etwas zum Aufklappen“ nach. Denn auf dem Areal soll bald ein neues Gebäude entstehen. Die Burgschauspieler wollen sich hier ihr Domizil errichten, in dem sie Kostüme und Requisiten unterbringen, aber auch Proben und Sitzungen abhalten können.

Die Vorsitzende Juliane Rödl sieht deshalb die archäologischen Entdeckungen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn nun müssen sie ihre Pläne den aktuellen Gegebenheiten anpassen und wohl auch die kalkulierten 200.000 Euro Baukosten noch etwas aufstocken. „Aber es sind auch tolle Sachen zum Vorschein gekommen“, freut sich Rödl. Sie hofft, damit den ein oder anderen Sponsoren akquirieren zu können. Einen neuen Mitspieler jedenfalls haben die Burgschauspieler durch die Kooperation mit den Archäologen schon gewonnen: Falko Lehmann vom Landesamt für Denkmalpflege hat zugesagt, im kommenden Jahr bei der Jubiläumsvorstellung zu 100 Jahren Burgfestspiele eine kleine Rolle zu übernehmen.

„Außerdem bekommen die Besucher der Burg nun zusätzlich etwas zu sehen“, sagt die Leiterin des Burgmuseums, Monika Rohde-Reith. Denn von dem 1819 abgerissenen Juchhe-Bau ist außer einer Außenmauer heute nur noch wenig übrig. Das dreigeschossige Gebäude hatte seinen Namen wegen seiner beträchtlichen Höhe. Es ersetzte ein anderes Wohnhaus, das die Herren von Eppstein 1350 errichten ließen.

Quelle: Frankfurter Rundschau, 11.10.2012



Eppstein - Quelle: mapbox.com



Das heutige Eppstein
אפשטיין
Nach der Ankunft am Bahnhof sind es noch etwa  200 Meter auf der westlichen Burgstraße bis zum Wernerplatz, dem Zentrum der Altstadt.


Ein Tunnel für Eppstein

Der Eppsteiner Bahnhof
Seit mehr als 130 Jahren fährt die Main-Lahn Bahn durch den Tunnel in Eppstein. Bald wird er den Fledermäusen als neue Heimat dienen. Parallel zur alten Durchfahrt ist Halbzei für einen neuen: 175 Meter wurde schon gegraben und gesprengt - ein Berg wird durchbohrt. Die Maschinen haben eine Röhre tief in den Hügel aus Phyllitschiefer geschaffen. Aufgeräumt sieht es hier unter der Erde aus. Weder bedrohlich noch unheimlich. Die Wände mit Spritzbeton gesichert. Am Ende wird der neue Tunnel  339 Meter lang sein und der Abraum den alten auffüllen. Tunneltaufe am 18.03.2011. Tags darauf offen zur Besichtigung.


...war der alte Tunnel


Since more than 130 years, the Main-Lahn Railway runs through the tunnel in Eppstein. Soon he will be a new home for the bats. Parallel to the old drive-through the half of the work is done: 175 meters are already been dug and blasted - a mountain is pierced. The machines have created a tunnel deep into the hills from stone of phyllite. It looks tidy here down under. Neither threatening, and even not sinister. The walls are secured with shotcrete. At the end the new tunnel will be 339 meters long and the old will be filled with the overburden. Tunnel baptism on 18/03/2011 - and the next day open to the public for sightseeing..



Tunnelarbeiten

Am Dienstag, den 2. April 2013 fuhr die erste S-Bahn von Niedernhausen Richtung Frankfurt durch den fertigen neuen Tunnel. Nach dem Ende der Tunnelarbeiten wird nun der Vorplatz des Bahnhofs neu gestaltet.


Geschlossen - Eppsteins alter Tunnel

Vom Bahnhof über die Burgstraße gelangt man hinauf zur Burg. Schon der Weg hinein in den Ort bietet einen Blick in die Geschichte Eppsteins. Zur Linken, gleich am Beginn der Burgstraße und oberhalb eines steilen Felsens aus dunklem Phyllit steht der Frühstückstempel. Eine Laube aus filigranem Eisengitter und Walmdach, wohl aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Sie gehörte zu dem ehemaligen, 1884 eröffneten Hotel Seiler.

Hotel Seiler in Eppstein
Quelle: Marga Weber
"Ein Stück Eppsteiner Geschichte"


Das Haus beherbergt heute eine Druckerei und einige Schritte weiter erreicht man eine kleine Grünanlage - den bis 1891 genutzten evangelischen Friedhof. Er befand sich damals noch außerhalb der Stadtmauern. Hier findet man einige historische Grabsteine, so auch den ältesten, datiert aus dem Jahre 1591/92. Das vordere schmuck- und inschriftlose Kalksteinkreuz in dieser Gruppe stellt wohl (dem Volksmund nach ein Mahnmal an die Pest von 1635 erinnernd) ein Sühnekreuz dar. Ein Stück weiter, die bisher asphaltierte Burgstraße hat nun Kopfsteinpflaster, befindet sich auf der rechten Seite die Hausnummer 39. Die heutige Burgbuchhandlung hat ihre Verkaufsräume in einem schmucken Fachwerkhaus mit einem Giebel zur Straße. Hier befand sich von 1671 bis 1937 das Gasthaus "Zum Hirschen."


Die Burgstraße in Eppstein, Fotografie von Carl Abt*
"Pferdefuhrwerk in Eppstein, vor 1922“
-mit freundlicher Genehmigung:
Landesgeschichtliches Informationssystem
Hessen-
*Carl-Andreas Abt, Fotograf, geb. 27.5.1853 in Ffm, gest. 7.8.1922 in Ffm.

Schließlich, immer die Burg vor Augen, erreicht man den Wernerplatz inmitten der Altstadt. Benannt nach einem der vier Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten aus der Familie der Herren von Eppstein ist der Wernerplatz das Zentrum, und fast alle den Marktplatz umgebenen Häuser stammen aus dem 18. Jahrhundert. Eine Ausnahme ist das die Gaststätte "Pflasterschisser" beherbergende Fachwerkhaus der Burgstraße 32 und deren aus drei Bauten bestehende spätgotisch-barocke Wohnhausgruppe. 1459 errichtet und damit das älteste Fachwerkhaus im Main-Taunus-Kreis.


Den besten Blick auf Stadt und Umgebung hat man natürlich vom Bergfried der Burg, zu dessen Aussichtsplattform eine Wendeltreppe im Innern führt. Noch höher hinauf geht der Weg zum Kaisertempel. Neben den weißen Säulen dieser Tempel-Vorhalle, die zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gebaut worden war, bietet das ausgezeichnete Wirtshaus „Ristorante Kaisertempel“ italienische Küche – und die Aussicht auf die Burg von oben.


Eppstein 1945, Burgstraße
Quelle: 
👉 www.trailblazerwvv2.org



Erahnen kann man in dem Bericht aus dem 19. Jahrhundert etwas vom Glanz und Untergang der Burg Eppstein und deren Herrscher:


Altar der Burgkapelle
Burgmuseum Eppstein
"In einem tiefen Bergkessel, umgeben von steilen, bewaldeten Höhen, ragen auf einem isolierten Felszacken die Trümmer der Burg Eppstein, die morschen Reste der alten Reichsburg, von welcher ein berühmtes Grafen- und Dynastengeschlecht Namen, Beziehungen und Rechte hatte. Mit stillem, düsteren Ernst schaut sie in den Flecken gleichen Namens, welcher den Fuß ihres Felsens umgibt, und in den fruchtbaren Gau, dessen Schirm sie einst gewesen. Die vorhandenen bedeutenden Mauern, Türme, zertrümmerten Bollwerke und Thorhallen zeugen von der ehemaligen Größe und Festigkeit dieser verödeten Burg, und lassen den tiefen Eindruck ahnen, den sie einst machen musste, da noch ihre Zinnen blinkten und des Burgwarths Horn von ihrer Höhe in den Bergen widerhallte. Mancherlei interessante Erinnerungen der Vorzeit knüpfen sich an den Anblick dieser Ruine. Auf ihrer frühesten Geschichte liegt ein undurchdringliches Dunkel. Niemand kennt ihren Erbauer, und die ältesten der Trümmer weisen in ihrer Bauart auf die Zeit Karl’s des Großen zurück. Schon im elften Jahrhundert und bis zum Anfang des fünfzehnten gehörte das Geschlecht der Eppsteiner zu den reichsten und mächtigsten Gebietern der ganzen Gegend. Ein Burggraf von Eppstein, berühmt durch seinen Zug ins Heilige Land, kam 1058 auf den Kur- erzbischöflichen Sitz von Mainz. Er salbte die Kaiser Heinrich den Vierten und Rudolf. Mehrmals noch in den folgenden drei Jahrhunderten prangte das Geschlecht in der Würde des ersten Fürsten des Reichs. Allmächtig fast gebot, durch  seinen Geist und seinen Einfluss, der Erzbischof Gerhard über die deutschen Fürsten. Er setzte die Kaiserwahl seines Vetters Adolf von Nassau durch, und sein Einfluss entthronte ihn auch wieder, als Adolf sich den Absichten des mächtigen Priesters widersetzte.



Quelle: Siegfried II. von Eppstein,
Mainzer Erzbischof 1200/08-1230
von Regina Schäfer.
👉 www.regionalgeschichte.net
(12.08.2011
Durch Erbschaften und Verheiratungen erwarb das Eppsteinische Haus im Laufe der Zeit die Grafschaften Diez, Königstein und Falkenstein – und zu Ende des fünfzehnten Jahrhunderts, unter Graf Gottfried dem Siebenten, dehnten sich seine Besitzungen über die Hälfte von Nassau und der Wetterau aus. Aber wie oft an den höchsten Lebensglanz des Todes Macht grenz, so auch da. Schon Gottfried, das Erlöschen seines Stammes ahnend, verkaufte die Hälfte von Eppstein an den Landgrafen von Hessen und verwendete einen großen Teil des erlösten Geldes auf fromme Stiftungen. 1505 erlosch das Geschlecht, der Rest der Besitzungen fiel an Mainz. Von diesem und von Hessen erwarb sie in späteren Zeiten durch Kauf und Tausch das Fürstenhaus Nassau."

(aus: Meyer’s Universum, Bibliographisches Institut Leipzig, 1836, dritter Band)




Die Talkirche von Eppstein

Adolf von
Eppstein-Münzenberg*,
 gest 1434


Im Zentrum der Eppsteiner Altstadt am Wernerplatz und unterhalb der Burg befindet sich aus weiß verziertem Putzstein die evangelische Pfarrkirche, die sogenannte Talkirche. Sie baute man wohl in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts vermutlich unter Gottfried VII. von Eppstein. Die Kirche wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört, wieder aufgebaut und mehrfach restauriert. Im Westen ist der Dachturm von 1602, mit Schiefern in einer Haubenlaterne endend. Sein Alter wurde anhand der Jahresringe des verbauten Holzes datiert. Bis 1591 befand sich um die Talkirche ein als Friedhof dienender Kirchhof, und Schrifttafeln belegen, daß nicht alle Toten außerhalb der Stadt (damals der alte Friedhof an der Burgstraße) beerdigt wurden, sondern hier bestattete man die Persönlichkeiten und deren Angehörigen.

*Die südliche Innenwand wird von Sandsteingrabmälern mit figür­lichen Grabsteinen und von Epitaphien bestimmt: Bildnisgrabstein Adolf von Eppstein-Münzenberg - Bischof von Speyer, gest. 1434. Flachrelief in Lebensgröße, als Kleriker gewandet, mit der Hl. Schrift, von den Händen am Herzen gehalten.



Talkirche Eppstein

In the center of old town of Eppstein at the Wernerplatz and below the castle is decorated in white plaster stone the protestant church, called Talkirche, probably built in the first half of the 15th Century, probably erected by Gottfried VII. of Eppstein. The church was destroyed in the Thirty Years’ War, rebuilt and restored several times. To the west of the tower a roof with slates ending in a hood-latern from the year 1602, dated from the annual rings of the obstructed wood. Till 1591 was around the Talkirche a churchyard used as a cemetery.

  
Margarethe von Eppstein
Margarethe von Eppstein
Grabplatte 1441


Die fromme Margarethe von Hanau war eine von sechs Kindern  des (katholischen) Grafen Reinhard II. von Hanau. 1411 geboren, gestorben 29.04.1441 im Alter von 30 Jahren. Sie heiratete 1439 Gottfried VIII. von Eppstein-Diez und wurde nach einer nur kurzen Ehe in der evangelischen Talkirche von Eppstein bestattet. Der Grabstein zeigt sie in ihrer Zatteltracht, einer im 13. Jh. aufgekommenen Mode mit gezackten Säumen.

Margarethe from Hanau, one of six children of Count Reinhard II.,  - born 1411, died March 29.1441 only 30 years old. She married 1439 Gottfried VIII. of Epstein-Diez and was buried after a brief marriage in the Talkirche of Eppstein. The grave stone shows her in her “Zatteltracht*, a fashion in the 13. century with jagged hems.






St. Laurentius Kirche
Das markanteste Bauwerk der Stadt ist (neben der Burg) die neugotische, dreischiffige Basilika der katholischen Pfarrkirche Sankt Laurentius.



Nach einem Entwurf des Wiesbadener Architekten Joseph Dormann (1865-1905) wurde 1903 die Kirche eingeweiht. Anstelle der bisherigen Kirche auf der Burg (die Räume dort beherbergen das Stadt- und Burgmuseum) hatte man sich für das Grundstück am Rande der westlichen Altstadt entschieden.


Reliquie des Hl. Laurentius
Notre Dame de Paris

The most imposing building in Eppstein (next to the castle) is the Neo-Gothic three-aisled basilica of St. Lawrence Catholic Church. According to a draft of the Wiesbaden architect Joseph Dormann (1865-1905) the church was consecrated in 1903. Instead of the previous church on the castle (now the rooms of the castle museum) was chosen the site on the western edge of Old Town.



Glasfenster hinter dem Altar
St. Laurentius - Eppstein


St. Laurentius - Eppstein

Rechts neben dem Altar in der St. Laurentius Kirche hängt das 1750 von Johann Samuel Mund vollendete Gemälde „Die Vierzehn Nothelfer“ – drei weibliche und elf männliche Heilige – Schutzpatrone der katholischen Kirche. Im Zentrum des Bildes Barbara, Katharina und Margareta. Um die Frauen gruppieren sich die männlichen Heiligen, Achatius, Ägidius, Blasius, Christophorus, Cyriakus. Dyonysus, Erasmus, Eustachius, Georg (links), Pantaleon - und Vitus, dessen Haupt in den Veitsdom von Prag überführt wird. Das großformatige Oelgemälde kam 1813 aus dem aufgegebenen Königsteiner Kapuzinerkloster nach Eppstein.


"Die Vierzehn Nothelfer"
Johann Samuel Mund - 1750

Der in Frankfurt am Main auf der Zeil neben dem Viehhof wohnende Johann Samuel Mund, (*08.06.1724 (?), gestorben 14.10.1794 in Frankfurt) war Kunstmaler (Architektur und Fresco) und Lehrer an der Zeichnungsakademie (u.a. mit den regionalen Malern Föhrlein, Düring und Finsterwalder). Für einen Taler bot er zweimal wöchentlich vierteljährliche Kurse im Malen und Zeichnen an (mit einem Taler konnte man zu dieser Zeit etwa 6 kg Fleisch oder 12 kg Brot kaufen). Zwar unbedeutend und verarmt (Bilder von ihm wurden zwangsversteigert, worüber er sich auch schriftlich beim Rat der Stadt beschwerte), wurde er als Zeichenlehrer Goethes bezeichnet. 1751 heiratete er Elisabetha Henckelin, im selben Jahr wurde auch seine Tochter geboren und seit 1761 war er Meister der Winkelloge „Bund der Treue und Wahrheit zu den drei Rosen“. Eines seiner Bilder „Frankfurt am Main mit der Alten Bücke" befindet sich im Goethe-Museum der Stadt.

(Bilder von J.S.Mund: "Frankfurter Stadtansicht" zeigt das Haus zum Liebeneck in Frankfurt, in dem Goethes Verlobte Anna Elisabeth (Lili) Schönemann 1775 wohnte.)






Der Heilige Laurentius von Rom (*230 in Spanien, 10.08.258 in Rom), Namensgeber der Kirche, war unter dem knapp einjährigen Pontifikat von Papst Sixtus II. (06.08.258der erste Diakon der Katholischen Kirche. Ihm war die Verwaltung des Kirchenvermögens anvertraut. Nach der Enthauptung des Papstes im Auftrag des Römischen Kaisers Valerian im Zuge dessen Christenverfolgung, begann Laurentius die Reichtümer der Kirche an Arme und Bedürftige zu verteilen - um schließlich nach der Festnahme als Märtyrer auf einem Grill gefoltert sterben.
...noch ohne St. Laurentius-Kirche
ca. 1900 ?, Quelle: ancestry.de

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Bergpark Villa Anna


Rotkehlchen

Die vermögende Bankiersfamilie von Alfred de Neufville, dessen Vorfahren aus der Grafschaft Artois nahe dem französischen Arras im Département Pas-de-Calais stammten, war im 16. Jahrhundert zunächst nach Antwerpen, dann nach Frankfurt am Main gezogen. Im Zuge der Religionskriege hatten sie ihre landesadlige Stellung verloren, waren aber in der neuen Heimat durch Handel mit Tuch, Pretiosen und Juwelen in der Messestadt zu neuem Ansehen gekommen. Vermögend geworden, entschied sich 1884 Alfred für eine Sommerresidenz im Taunus. Die Wahl fiel auf die westlichen Hügel von Eppstein, und mit der Gestaltung des Parks beauftragten sie den Gartenarchitekten Andreas Weber1. 1893 zogen sie schließlich dauerhaft nach Eppstein. Westlich der schon damals bestehenden Bahnstrecke (eröffnet am 15.10.1877)  bewohnte er mit Frau Anna, geb. Mumm von Schwarzenstein und den zwei Töchtern Clara und Hilda das Landhaus „Villa Anna“ - ein Backsteingebäude mit Erkertürmchen. 1933 wurde von den Erben Alfred de Neufville ein großer Teil des Besitzes der Evangelischen Kirche Hessen/Nassau vermacht. Auf dem Anwesen entstand zunächst ein Müttererholungsheim (seit 1981 eine therapeutische Einrichtung).

Neufville-Turm

Das östliche Drittel mit dem Neufvilleturm als Aussichtsturm erwarb die Stadt Eppstein. In dem Turm, der Quellen zufolge 1894 (Amtsblatt des Amtsgerichtsbezirks Königstein vom 3. Mai 1894) errichtet wurde, hatte Baron de Neufville seine Jagd- und Kunstsammlung untergebracht. Es wird aber auch erzählt, das (mittelalterliche) Bauwerk habe einst im Elsaß gestanden, und der Baron hätte es dort abtragen und an seinen heutigen Platz wieder aufbauen lassen.


Neufville Turm

1Andreas Weber, *13.03.1832, †02.10.1901, Gartenarchitekt und Stadtgärtner, von 1861 bis 1981 im Dienste der Stadt Frankfurt am Main, ab 1887 städtischer Gartendirektor. Von ihm wurde u.a. der Günthersburgpark in Frankfurt gestaltet. Sein Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main (Gewann A81)






Besucher des Bergparks finden auf dem etwa 2,5 km langen Rundweg eine Vielzahl von exotischen Laub- und Nadelbäumen, den bewirtschafteten Neufvilleturm, Garten- und Taubenhaus und natürlich das Haupthaus Villa Anna.

 Visitors of the Bergpark (mountain park) will find on the 2.5 km long trail a variety of exotic hardwoods and conifers, the inhabited Neufvilleturm, gardens and dovecote, and of course the main house Villa Anna.

Grab von
Alfred de Neufville
Quelle: Hauptfriedhof
Frankfurt am Main
Die Grabstätte der Familie Alfred de Neufville, Ehrenbürger von Eppstein, geboren am 11.02.1856, gestorben am 01.10.1900 in seiner Villa in Eppsein an einem Nierenleiden, befindet sich auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt am Main (am Miquelplatz nahe dem Alten Portal Gewann D282).

Der Bergpark ist von April bis Oktober am Wochenende und an Feiertagen von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und als "Rundgang" ausgeschildert.

Der Neufvilleturm ist von April bis September an Wochenenden und Feiertagen von 11:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Mit Ausschank: Getränke, Kaffee und Kuchen.




Stadtplan



Klima in Eppstein (Durchschnittswerte)



Nach Eppstein und zur Burg gelangt man (von Frankfurt am Main kommend) bequem mit der S-Bahn. Fahrplan im Web👉 http://www.rmv.de/ Die Fahrzeit beträgt etwa 30 Minuten und vom Bahnhof in Eppstein ist es ein kurzer Spaziergang durch den Ort und hinauf zur Burg. Geöffnet von April bis Oktober außer Montags täglich von 10:00-17:00 Uhr. Von November bis März täglich (außer Montag) von 11:00-15:00 Uhr.


The best access to Eppstein and the castle (from Frankfurt am Main) is with the S-Bahn. The journey takes about 30 minutes and from the train station in Eppstein is a short walk through the old town and up to the castle. Open April-October daily except Mondays between 10am an 5pm. From November to March, daily (except Monday) between 11am and 3pm. Expect around 20 Euro for your one day trip to Eppstein (from Frankfurt am Main)  including the S-Bahn ticket, the entering for the castle and museum an a lunch.


Flughafentransfer

Foto: uHuber

Taxi zum und vom Flughafen Frankfurt am Main
unter Tel.: 06198 7777



Essen und Trinken 
am Wernerplatz:


...im "Pflasterschisser" - dem ältesten Gebäude in Hessen, neu wieder eröffnet im August 2012. Das Haus mit gotischem Fachwerk in fränkischem Stil aus dem Jahr 1459 ist geöffnet Dienstag bis Samstag 17:00 - 23:30  Uhr und Sonntag 12:00 - 14:30 Uhr und 17:00 bis 23:30 Uhr.


Restaurant Pflasterschisser in Eppstein

Im Web unter 👉 www.pflasterschisser.com


...im "Castellan" - mit Wein und Tapas. Geöffnet ab 17:00 Uhr.


...und im Hotel Restaurant zum Taunus. Es bietet 3 Einzelzimmer, 3 Doppelzimmer und 2 Dreibettzimmer.

Die Preise:
Einzelzimmer 45 €, Messepreis 60 € 
Doppelzimmer 65 €, Messepreis 85 € 
Dreibettzimmer 75 €, Messepreis 95 €

Das Restaurant ist geöffnet Montag bis Sonntag 11:00 - 14:30 Uhr und 17:30 - 22:00 Uhr. Am Freitag ab 17:00 Uhr

Und Pfannkuchen beim Bäcker:
柏林甜甜圈皇深受全德国民众喜爱的柏林持产。这种舌甘点在德国很多地区也被人儡. 称作′′柏林犬嬗柏林甜甜圈是-种发酵面团经过油炸后的甜点心。它们大小 和中国的慢头柜当,里面夹有果 酱,上面再浇有糖汁或是撒上细 乡田白勺白糖粉。细柏林在过除夕或是彗王欢节时, 皇该甜点更是受人欢迎的食品.关 量于柏林甜甜圈的发明,现有多种量 蔓熹说法。真中一个传说是这样的 叁喜鄂 公元1756年,一个柏林糕点师葬熹 腓特烈大帝的军队服兵役期间  声曼 彗号 明了甜甜圈。冥圆圆的外形难 置 喜 让人联想到泡弹.  


Wunderbar Weite Welt
Öffnungszeiten:
Mo-Fr 09:00-01:00 Uhr
Sa+So 10:00-01:00 Uhr jeweils durgehend
(Küche bis 23:00 Uhr)
Am Stadtbahnhof 1
Tel.: 06198 585506
Restaurant, Bar und Veranstaltungsort für Live-Musik am Bahnhof von Eppstein.

Öffnungszeiten des Museums Burg Eppstein:
1.4. - 31.10.
Mittwoch  16:00 - 18:00 Uhr
Samstag  14:00 - 17:00 Uhr
Sonntag   11:00 - 17:00 Uhr

1.11. - 31.3.
Sonntag   12:00 - 15:00 Uhr

中國遊客歡迎

Ausgerüstet mit Tablet-PC kann man virtuell die Burg besichtigen. So hat der Besucher vor Ort Zugriff auf die Geschichte der Burg.

Partnerstädte:
Aizkraukle (Lettland) 👉http://dev.aizkraukle.lv/deutsch/
Kenilworth (England) 👉http://www.kenilworthweb.co.uk/ (engl.)
Langeais (Frankreich) 👉 http://www.langeais.fr/gb-sommaire.html (engl.)
Schwarza (Thüringen) 👉http://www.schwarza1175.de/

Souveniers?
Etwas typisches. Und etwas, das es nur hier zu haben gibt! Da wäre zum Beispiel Eppsteiner Burggeist, ein Obstler in brauner Keramikflasche - oder das Schloßgespenst aus Marzipan aus der Bäckerei am Wernerplatz. Und natürlich noch einen Chip mit Gravur der Burg für den Einkaufswagen, immer dabei am Schlüsselbund.


Burggeist
Einkaufschip Eppstein

Eppsteiner Bürgerwein


Buch für die Reise:
Einmal zum Wander, zum schmökern und noch ein wenig Geschichte von Eppstein und den umliegenden (eingemeindeten) Ortschaften. Besonders erwähnenswert sei hier der Roman von Alexandre Dumas (der Ältere) mit dem Titel "Le Château d'Eppstein" von 1860.
  

Geschichte in Eppstein
Bertold Picard
-auf Anfrage-
Wandern und Einkehren
 - Taunus -
Drei Brunnen Verlag, 6/2009
ISBN-10: 3795602459

Burg Eppstein
Alexandre Dumas
Societäts-Verlag
ISBN:379731227X

Marga Weber
"Ein Stück Eppsteiner
Geschichte"


Anfragen zum Buch von Frau Dr. Marga Weber werden von mir gerne beantwortet bzw. bei Interesse Kontakt hergestellt.

Quellen:
Ancestry.de
Bergpark Villa Anna

Burgmuseum Eppstein
Frankfurter Rundschau
Geneall.de
Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen
Ludwig Bechstein, Th. Knaur Nachf. Verlag, Berlin, 1940 "Märchen und Sagen"
Meyer’s Universum, Bibliographisches Institut Leipzig, 1836, dritter Band
Picard, Bertold, „Geschichte in Eppstein“, Verlag Waldemar Kramer, 1995
Steinheim-Institut.de
trailblazerwvv2.org

Verlag Gebrüder Knauer, 1918, "Burg Eppstein. Denkschrift zur sechshundertsten Wiederkehr der Stadtwerdung Eppstein i. Taunus"




1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Fehlt eigentlich nur noch der neu renovierte Stadtbahnhof, die Wunderbar Weite Welt mit ihrem Kulturprogramm und das moderne Bürgerbüro.
Ansonsten fand ich die Geschichte aufschlussreich und interessant.