USA - Colorado, Wyoming, South Dakota, Nebraska


Inhalt:
Goldrausch in Colorado
De Smet SD
Wall SD
Badlands SD









Nach dem Wahlsieg von Donald Trump bleibt es natürlich jedem selbst überlassen, ob er die USA bereist. Nach dem von Trump verfügten Einreisestopp (28.01.16), der sich gegen Muslime aus "verschiedenen Ländern" richtet, sollte man auch als Christ, Jude oder Buddhist nicht erwarten, dass man in diesem Land willkommen ist. Ein gültiges Visum schützt inzwischen nicht mehr davor, bei der Einreise in Gewahrsam genommen zu werden (ob es dabei zu der von Trump befürworteten Folter kommt ist bisher nicht bekannt). Zu erwartender Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Gewaltandrohungen lassen jedenfalls zur Zeit von einer Reise in die USA abraten.



Goldrausch in Colorado

Flagge Colorado
Boulder Creek, auf halber Strecke zwischen Nederland und Boulder. 1858 wurden in Boulder die ersten europäischen Siedler sesshaft. Sie waren Teil einer Gruppe aus Nebraska City unter der Führung von Captain Thomas Aikins, den Charakter und Muster der Felsen am Boulder Creek als vielversprechend für die Goldsuche überzeugten. Unsere Ausrüstung ist allerdings bescheiden. Wir haben weder Sieb noch die typische mit Rillen versehene Goldwaschpfanne - nur einen Plastikteller. Das Wasser des Boulder Creek ist klar und kalt. Aber zwischen dem gespülten Sand auf dem Teller glitzern winzige Goldsplitter. Vorsichtig picken wir sie mit einer Pinzette heraus. Wir haben Gold gefunden? Doch das Ergebnis ist ernüchternd: Unser Fund enthält Magnesium, Silizium, Aluminium und Eisen.

Gold Rush in Colorado 
Boulder Creek, halfway between Boulder and Nederland. 1858 settled in Boulder the first European settlers. They were part of a group from Nebraska City, led by Captain Thomas Aikins, and he found the character and the pattern of the rocks at the Boulder Creek as promising for searching for gold. Our equipment is modest. We have neither screen nor the typical grooved gold pan - just a plastic plate. The water of Boulder Creek is clear and cold. But between the rinsed sand glisten on the plate tiny gold chips! We carefully pick them out with tweezers. We have found gold? But the result is sobering: our findings contains only magnesium, silicon, aluminium and iron.







Jedes Jahr am letzten Wochenende im September findet im Custer State Park der Auftrieb der Bisons statt. Ab 08:00 Uhr am Morgen kann man das Spektakel beobachten.


De Smet

unsere kleine Farm

Farm der Laura Ingalls
Wilder - De Smet


Little town on the Prairie – etwa 95 Meilen nordwestlich von Sioux Falls am Highway 14 – in unserer Fantasie die Besiedlung des Wilden Westens, die Pioniere in ihren Pferdekutschen, Ackerland bis zum Horizont, Siedler, auf dem weiten Weg von der Ostküste zu ihren neu zu gründenden Farmen. Benannt zu Ehren des aus Belgien stammenden katholischen Priester Pieter-Jan De Smet*, weit im Osten von South Dakota im Kingsbury County. Indianergebiet. Sitting Bull und Crazy Horse.

*De Smet, Pierre-Jan, *30.01.1801, † 23.05.1873, Missionar und Priester, wanderte im Alter von 20 Jahren nach Amerika aus und galt als Anwalt und Friedensvermittler der Indianer gegenüber der Regierung und der Siedler. Bei seinen Reisen nach Europa machte er mehrfach auf die Situation der Indianer aufmerksam, war bekannt mit Sitting Bull. Die endgültige Niederlage des „Roten Mannes“ musste er nicht mehr erleben.


Werbung für Farmland
aus: The Minneapolis Journal
05.April 1902
An diesem Sonntag im Juli entfernt sich immer mehr unsere Vorstellung von der Realität amerikanischer Provinzidylle. Weiche grüne Landschaft vor der kleinen Stadt inmitten der Prärie. Hellblauer Himmel. Versuche, Geschichte lebendig zu machen. Die Indianer bleiben Illusion. Die Siedler sind zu Farmern geworden. Hier schlägt nun das Herz des amerikanischen Traums. Manche Ortschaften haben mehr Kirchen als Einwohner. De Smet ist eine Geisterstadt. Die Straßen sind menschenleer. Das mag auch daran liegen, daß jeder selbst die kürzeste Strecke mit dem Auto zurücklegt.  Auch heute - am Tag des Laura Ingalls Wilder Umzugs. Die wenigen Besucher stehen trotz des Festtages vor geschlossenen Geschäften.



South Dakota
Copyright uHuber
Ölbild 11/2010


Buffalo Bill Werbung
The Washington Post
13. Mai 1908
Wildwest war früher, wie auch die großen Büffelherden. Und der amerikanische Traum hat sich verabschiedet. For sale“ an jedem vierten Haus. Erst verschwanden die Indianer, jetzt die Farmer. Geblieben ist ein Freilichtmuseum, das schließlich doch wieder unsere Fantasie belebt. Das Leben der Laura Elizabeth Ingalls wird hier wieder lebendig. Eine neue Existenz auf eigenem Land, im Frühjar 1880 - William F. Cody begann als Buffalo Bill mit seiner Wildwest-Show - wurde ihre Familie her sesshaft. Elf Jahre verbrachte Laura auf der Farm südöstlich der kleinen Gemeinde. "Unsere kleine Farm"- hier in De Smet* wird sie Real. Der Andenkenladen hat geöffnet! Bücher von und über Laura, Postkarten, selbst die traditionelle Kleidung, Hauben, Quilts und Puppen. Dem Geschmack sind hier keine Grenzen gesetzt. Laura ist eine nationale Ikone. Die Siedlerin schlechthin. Ein für immer romantischer Ort, der die Vergangenheit lebendig werden lässt.


*De Smet, gegründet 1880,  hat ca 1.200 Einwohner, ein Krankenhaus, 6 Kirchen, 2 Motels und 2 Campingplätze. Seinen Namen erhielt der kleine Ort in Erinnerung an den belgischen Jesuit und Missionar Pierre de Smet. Jeden Sommer (im Juli) findet hier der "Laura Ingalls Wilder Festzug" statt, 2011 zum 40. mal. Geboren am 7.2.1867 in Wisconsin war Laura mit Ihren Eltern und Geschwister in die Prärie des Wilden Westens gezogen. Ihr Leben auf der Farm hat sie in ihren 9 Büchern beschrieben.


Umgebungskarte De Smet






Wall

Mutter aller Drugstores

Wall - South Dakota
Drugstore


Noch 50 Meilen, aber die Hinweisschilder sind nicht zu übersehen. Wall Drugstore, der größte Drugstore der Welt. Kaffee für 5 Cent. Genaue Vorstellung was uns dort erwartet haben wir nicht. In meiner Fantasie sehe ich einen Supermarkt von gigantischen Ausmaßen. Ein Warenhaus in der Größe einer Kleinstadt. Highway 90 Ost. Von Rapid City sind es noch knapp eine Stunde Fahrzeit. Prärieland bis zum Horizont. Im Süden die Badlands. Der Highway wie mit dem Lineal gezogen. Exit 109. Die Ausfahrt ist nicht zu verfehlen. Kaffee für 5 Cent! 818 Einwohner, einen Flughafen, die Bahnstrecke der Dakota, Minnesota and Eastern Eisenbahn und einen Drugstore. Die Sorge, wegen Überfüllung keine Unterkunft zu finden ist schnell verflogen. Der Campingplatz ist innerhalb der Ortschaft, preiswert die Übernachtung in einer Cabin. Und der Drugstore nur wenige Schritte entfernt. Rechts und links der Mainstreet Cowboy-Atmosphäre. Hier ist kein Supermarkt, das ist Wild-West Romantik. Blockhaus Souvenirshops. Eine unüberschaubare Menge an…. Kitsch? Das ist Geschmacksache. Qualität wird man hier kaum finden. Aber „made in China“. Fasziniert aber auch irritiert beginnen wir unsere Entdeckungstour durch die amerikanischen Kuriositäten. Man muss es gesehen haben. Eine banale Feststellung, aber hier werden Wünsche und Träume erfüllt. Und hier im Ort wird Tradition gepflegt. Beim Rodeo und beim Bull Ride haben die Cowboys ihren Auftritt. Wilde Reiter, oft nur wenige Sekunden auf ihren bockenden Pferden. Rinder mit dem Lasso einfangen und an den Beinen fesseln. Alles in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Popcorn und Hamburger auf den Rängen. Hier schlägt das Herz Amerikas und die Helden an diesem Abend sind die Cowboys.


Rodeo in Wall / South Dakota

Ein Nachmittag im Wall Drugstore reicht aus für einen bleibenden Eindruck. Das Essen dort ist sättigend, mehr aber auch nicht. Das übliche, wie es auch jede andere Fastfoodkette anbietet. Den 5 Cent Kaffee kann man sich sparen, Kaffeetrinker sind gut beraten ihren eigenen Kaffee in der Thermokanne dabei zu haben. Und dennoch - kein Grund Wall gleich wieder zu verlassen. Eine halbe Stunde südlich ist der Nationalpark Badlands, Wall ist ideal als Ausgangspunkt und hat ausreichend Unterkünfte für Entdeckungen in diese bizarre, unwirkliche Landschaft.

 For a lasting impression of the Wall Drugstore it's enough to stay an afternoon. The food here is satiable, but nothing more. As usual like in every other fast food restaurant. The 5-cent coffee you can save yourself, coffee drinkers are well advised to bring their own coffee in the thermos. But all that is no reason to leave the town  Wall rapidly. Half an hour to the south is the Badlands National Park, and Wall is an ideal starting point and has plenty of availability for discoveries in this bizarre, surreal landscape.

Lakota (Sioux) beim traditionellen Pow Wow in Rapid City/South Dakota


South Dakota hat 814.000 Einwohner (Stand 2010) und 8,8 % sind indianischer Herkunft, Von den etwa 71.000 Indianern lebt ein Großteil in den 6 Reservaten des Bundesstaates.






Übernachten
Wall, SD



►Ann's Motel - mit 13 komfortablen Zimmern und 6 Holzhütten. Ca. 50 $ im Doppelzimmer.
114 4th Ave, Wall, SD 57790, USA
'605-279-2501

►Best Western Plains Motel
 712 Glenn St, Wall, SD 57790, USA
ab EUR 70,--

'605-279-2145

►Days Inn
212 10th Ave, Wall, SD 57790, USA
ab EUR 70,--

'605-279-2000

►Econo Lodge mit großem beheizten Pool und inklusive Frühstück. 48 Zimmer.
'605-279-2121

►Frontier Cabins mit 33 voll möblierten Häuschen, ab 65 $ in einem der Blockhäuser. Geöffnet von April bis November.
'605-279-2619

►Hillcrest Motel
412 4th Ave, Wall, SD 57790, USA
ab 55 $

'605-2792415

►Super 8 Motel
'605-279268

►Welsh's Motel
'605-279-2271

(Stand Sommer 2015)

Im Web unter:
http://www.walldrug.com/







Badlands Nationalpark


Das Volltanken sollte man nicht vergessen, und für die Kamera das Teleobjektiv. Das "schlechte Land", wie die Farmer es nannten - für Landwirtschaft ist es denkbar ungeeignet - zeigt sich in spektakulären Farben und Formen. Nach knapp 14 km Richtung Süden auf dem Principal Highway 240 erreicht man den Pinnacles Entrance. Für den Eintritt gilt der National Park Annual Pass oder man zahlt 15 $ für sieben Tage. Der Park ist 24 Stunden geöffnet, und für Informationen gibt es zwei Visitor Center. Das Ben Reifel Visitor Center, etwa 35 km nach Osten auf der Badlands Loop Road ist gleichzeit das Park Headquater.


Buch für die Reise


Rocky Mountains
Vista Point Verlag
ISBN-10: 3889739768
 
Der weite Weg nach Westen:
Die Tagebücher der
Lewis & Clark-Expedition 1804 - 1806
Verlag Edition Erdmann
ISBN 3865030424 



In kompakter Form mit insgesamt 264 durchgehend farbigen Seiten beschreibt der Reiseführer (Auflage 2012) aus dem Nelles Verlag 16 Routen durch den Westen der USA. Zu Beginn sind mit einem Übersichtsplan vom Bundesstaat Washington (inkl. Vancouver in Kanada) bis hinunter nach Texas die im Buch empfohlenen Strecken markiert. Diese lassen sich individuell verbinden und erleichtern so die jeweilige individuelle Reiseplanung. Stadt- und Streckenpläne mit markierten Highlights ergänzen alle beschriebenen Routen. 

Zum Abschluss jeder Tour: Angaben zu Museen (Öffnungszeiten, Webadresse) Sehenswürdigkeiten und Nationalparks; am Ende des Reiseführers ein Hotelverzeichnis, allgemeine Reiseinformationen und Inhaltsverzeichnis. Leider sind die genannten Hotels nicht auf den Karten markiert und bei der riesigen Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten im Land (so) eher überflüssig.

Konsequent wird das Prinzip Reise“führer“ wörtlich genommen. Mit dem Buch wird der USA Reisende durch das Land und dessen touristischen Höhepunkte geführt. Das ist ausgesprochen nützlich für eine sinnvolle Reiseplanung. Nach der Lektüre wird mein bisheriger Entwurf  zwar nicht umgeschrieben, aber durch interessante Hinweise im Buch um einige Stationen ergänzt. Für eine mehrwöchige Tour wird und kann dieser Guide jedoch nicht ausreichend sein.

Zum einen wird mit dem „ganzen Westen“ 50% der USA in ein Buch gepackt. Anderseits wird man mit guten Karten (Rand Mcnally) ausgestattet sein, die sich hervorragend mit den Touren im Reiseführer ergänzen lassen. Wenig Sinn für meine aktuelle Planung haben die empfohlenen Hotels, wesentlich hilfreicher sind da die Reiseinformationen. 





Für den Mittleren Westen gibt es kaum brauchbare Reiseführer. Mit Ausnahme von Colorado, das besonders wegen des Rocky Mountain Nationalpark gut besucht ist, sind für die Staaten South Dakota und Nebraska aktuell keine deutschsprachigen Bücher für den Reisenden verfügbar. Vor Ort aber ist die Auswahl an Informationen fast unüberschaubar. Es gibt Prospekte für alles Sehenswerte, Kartenmaterial erhält man in jeden Tourist Office. Der genannte Führer „Rocky Mountains“ empfiehlt sich mit vorgeschlagenen Routen durch die sechs Bundesstaaten.

South Dakota im Web:

in den Black Hills
South Dakota




🚗
Auto mieten! Wenn man nicht jeden Abend einen Campingplatz ansteuern will, so ist die Reise durch die USA im Mietwagen flexibler. Campingplätze sind nicht wesentlich billiger als die Übernachtung in einem Motel und manche Wege abseits der Highways fährt man besser mit einem PKW. 

Das Mieten eines Fahrzeugs ist denkbar einfach. Vernünftigerweise hat man das bereits iim heimischen Reisebüro erledigt.. Mit den Unterlagen und der obligatorischen Kreditkarte (für die Kaution) ist alles schnell am Mietschalter im Flughafen erledigt. Entsprechend der gewählten Wagenklasse kann man nun ein Fahrzeug auswählen. Aber besser nicht den Sportwagen, den man schon immer mal fahren wollte - viel entscheidender ist entsprechender Platz fürs Gepäck. Und wenn er noch halbwegs geländegängig erscheint, dann kann man sich wenig später in das Abenteuer stürzen. Unsere Entscheidung für einen Kia Soul erwies sich als gute Wahl. Das Auto ist keine Schönheit, aber darauf kam es auch nicht an. Wir wurden trotzdem Freunde. Die zurückgelegten 4500 Meilen bewältigte er klaglos, fuhr hochbeinig auch durch unwegsames Gelände und bot reichlich Platz. Über nachlassende Luft im Vorderreifen machte er dezent mit einem Lämpchen aufmerksam. Und zur Unterhaltung gab es Elvis-Radio live aus Graceland, selbst mitten in South Dakota - dank einem Satellitten-Radio.


Klima South Dakota


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